Draghi hilft Merkel – ein bisschen
Paukenschlag aus Frankfurt: Mitten in der Good-will-Tour der neuen griechischen Regierung in Brüssel schießt die Europäische Zentralbank quer.
Völlig überraschend hob die EZB eine Sondergenehmigung für den Einsatz griechischer Staatsanleihen auf. Die Bonds können künftig nicht mehr als Sicherheiten für Bankkredite akzeptiert werden.
Die Begründung ist verdächtig politisch: Derzeit könne nicht mehr mit einem erfolgreichen Abschluss des Athener Reformprogramms gerechnet werden.
Dabei hatte EZB-Chef Draghi kurz zuvor Finanzminister Varoufakis empfangen. Von Streit war danach keine Rede, im Gegenteil, alles sah nach eitel Sonnenschein aus.
Auch in Brüssel herrschte nach dem Besuch von Premier Tsipras gute Laune. Der Verdacht liegt nahe, dass Kanzlerin Merkel dazwischen gefunkt hat.
Hilft Draghi also Merkel? Wenn ja, dann sollte sich Berlin nicht zu früh freuen. Wenn die griechischen Banken pleite gehen, geht auch die Eurozone baden.
Und wer ist am stärksten in Griechenland exponiert? Wieder mal die deutschen Banken… – Mehr hier und hier
ben
5. Februar 2015 @ 16:46
ein brillianter Film über die Absurdität
unseres mit Geld aus dem NICHTS Systems.
http://www.arte.tv/guide/de/048762-000/staatsschulden-system-ausser-kontrolle
wird am 19.Feb.8:55 noch mal ausgestrahlt.
Warum sollte sich dieses absurde System nicht weiter ausdehnen wie das Weltall mit virtuellen Krediten. Wir dulden es oder dulden es nicht.
Von Bankern werden 100% der Menschheit damit versklavt es sei —- denn Waren sind mehr Wert als bunte Zettel. Viel Erfolg der griechischen Regierung mit dem angenehmen Finanzminister!!! Sind nicht 50% oder doch 100% der Gelder eh schon wieder in – D – gelandet – Panzergeschäft etc….
Peter Nemschak
5. Februar 2015 @ 09:33
Griechenland ist von seiner relativen wirtschaftlichen Bedeutung zu klein, um eine echte Gefahr für die Eurozone zu sein, auch wenn eine Pleite für manche Banken schmerzhaft wäre. Mindestens 50% der Forderungen an Griechenland sind ohnehin bereits verloren, wenn auch in den Haushaltsrechnungen der EU-Mitglieder noch nicht adequat berücksichtigt. Bankanalysten werden bei den Pressekonferenzen im April peinliche Fragen an die Banken hinsichtlich des Wertverlusts der griechischen Anleihen im 1.Quartal stellen. Die Ratingagenturen werden sich wahrscheinlich bereits bei den Instituten erkundigt haben. Wenn weitere 30% im Zuge einer Pleite ausfielen, wäre dies für die Euromitglieder schmerzhaft, aber nicht tödlich. Die große Unbekannte ist die politische Ansteckungsgefahr für große Länder wie Italien und Spanien und vor allem die negativen, schwer einschätzbaren Auswirkungen auf die fragile Südostflanke der EU. Russland wird die Vorgänge in Griechenland daher mit großem Eigeninteresse verfolgen: alles zusammen keine günstigen Voraussetzungen für einen Konjunkturaufschwung in Europa.
DerDicke
5. Februar 2015 @ 14:06
Wenn du 1000 Euro Schulden hast dann hast du ein Problem.
Wenn du 200 Milliarden Euro Schulden hast dann hat der Gläubiger ein Problem.
Wird lustig wie Frau Merkel ihren Wählern dann das 80-Milliarden-Loch im Haushalt erklären will, wo doch niemals nicht ein EU-Land für ein anderes haften muss 🙂