Dijsselbloem wird “Persona non grata”

Jetzt hat es sich der Zögling von Finanzminister Schäuble wohl endgültig verscherzt. Weil er nicht zu einer Aussprache ins Europaparlament kam, gerät Eurogruppenchef Dijsselbloem ins Kreuzfeuer.

Das Verhalten des Niederländers sei “inakzeptabel”, sagte der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, Weber (CSU). “Er sollte zurücktreten.” Ähnlich äußerte sich der Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion, Pittella.

Der französische Konservative Lamassoure schlug sogar vor, Dijsselbloem zur “persona non grata” zu erklären. Wer sich weigere, im Plenum aufzutreten, solle auch nicht mehr zu Sitzungen der Fachausschüsse eingeladen werden.

Dijsselbloem hat sich mit seinen Bemerkungen zu “Frauen und Schnaps” in den Nesseln gesetzt. Angeblich waren sie nicht beleidigend gemeint – doch die Südeuropäer fühlen sich genau so: beleidigt.

Die einfachste Lösung wäre nun, dass der Sprüche-Sünder freiwillig abtritt. Seine Arbeiterpartei hat die Wahlen in den Niederlanden krachend verloren; er hat schlicht kein demokratisches Mandat mehr.

Allerdings dürfte dies Schäuble und seine Fans kaum daran hindern, an Dijsselbloem festzuahlten. Der CDU-Mann nimmt das Europaparlament ohnehin nicht ernst…

Siehe auch “Dijsselbloem muss abdanken”  und “Die Institutionen versagen – schon wieder”