Diese Umfrage soll den Sommer versüssen

Während sich die Krisen häufen, macht die EU-Kommission in Schönwetter. Dabei hilft ihr eine neue Umfrage, die ein Stimmungshoch signalisiert. Die Erhebung wurde aber schon im Mai gemacht – also vor den jüngsten Rückschlägen.

Weil es so schön ist (und so selten), dokumentiere ich hier die Original-Pressemitteilung. Da können Sie mal sehen, mit welchen Sprüchen (und Überschriften) die EU-Korrespondenten in Brüssel bearbeitet werden:


Europäischer Frühling? Jüngste Standard-Eurobarometer-Umfrage zeigt wachsenden Optimismus

Brüssel, 2. August 2017

Ein Jahr nach der Volksabstimmung im Vereinigten Königreich schätzt eine wachsende Mehrheit der EU-Bürgerinnen und -Bürger die Zukunft der Europäischen Union positiv ein.

Auch die Europäerinnen und Europäer, die die Wirtschaftslage ihres Landes optimistisch beurteilen, sind inzwischen fast in der Mehrzahl. Das Vertrauen in die Europäische Union wächst – es ist auf dem höchsten Stand seit 2010; die Unterstützung für den Euro ist so hoch wie seit 2004 nicht mehr. Außerdem hat in elf Nicht-EU-Ländern, wo erstmals eine solche Umfrage durchgeführt worden ist, die Mehrheit der Teilnehmer ein positives Bild von der EU. Das sind einige der wichtigsten Ergebnisse der jüngsten Standard-Eurobarometer-Umfrage, die heute mit der Flash-Eurobarometer-Umfrage „Future of Europe – Views from outside the EU“ (Zukunft Europas – Meinungen außerhalb der EU) veröffentlicht werden.

I. Optimismus für die Zukunft der EU und die wirtschaftliche Lage in den einzelnen Mitgliedstaaten

Die Zukunft der Europäischen Union: Die meisten Europäerinnen und Europäer sind optimistisch und ihr Vertrauen in die EU-Institutionen wächst

Eine Mehrheit der Europäerinnen und Europäer (56 %) äußert sich optimistisch über die Zukunft der EU – ein Anstieg von sechs Prozentpunkten gegenüber dem Herbst 2016. Der deutlichste Anstieg ist in Frankreich (55 %, +14 Punkte seit Herbst letzten Jahres), Dänemark (70 %, +13 Punkte) und Portugal (64 %, +10 Punkte) zu verzeichnen.

Das Vertrauen in die EU nimmt weiter zu und liegt derzeit bei 42 % (gegenüber 36 % im Herbst 2016 und 32 % im Herbst 2015). Am stärksten hat es in Frankreich (41 %, +15 Punkte), Dänemark (56 %, +11 Punkte) und Estland (55 %, +11 Punkte) zugenommen. Auch in Deutschland stieg es um zehn Punkte auf 47 %.

Wie bei den beiden vorangegangenen Umfragen im Frühjahr und Herbst 2016 hat auch das Vertrauen in nationale Parlamente und Regierungen zugenommen, bleibt jedoch mit 36 % bzw. 37 % geringer als das Vertrauen in die EU.

40 % der Europäer haben ein positives Bild von der EU (+5 Punkte seit Herbst 2016), wobei sich die Zahl der Befragten mit einem positiven Bild in 24 Mitgliedstaaten erhöht hat, insbesondere in Frankreich (40 %, +11 Punkte), Dänemark (42 %, +10 Punkte) und Luxemburg (57 %, +10 Punkte).

68 % der Europäer schließlich fühlen sich als Bürgerinnen bzw. Bürger der EU, das ist der höchste je gemessene Wert für diesen Indikator.

Die Wirtschaft: mehr Zuversicht und starke Unterstützung für den Euro

Nahezu die Hälfte der Europäerinnen und Europäer hält die gegenwärtige wirtschaftliche Lage ihres Landes für „gut“ (46 %, +5 Prozentpunkte seit Herbst 2016). Ihr Anteil hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht (+20 Punkte seit Frühjahr 2013, +26 Punkte seit Frühjahr 2009).

Auch wenn es weiterhin große Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten gibt, gewinnt doch die zuversichtliche Einschätzung der nationalen Wirtschaftslage in 22 Mitgliedstaaten an Boden, insbesondere in Finnland (59 %, +19 Punkte), Portugal (33 %, +18 Punkte), Belgien (60 %, +11 Punkte) und Ungarn (41 %, +11 Punkte).

Im Euro-Raum unterstützen fast drei Viertel der Befragten den Euro (73 %, +3 Punkte), das ist der höchste Wert seit Herbst 2004. In sechs Ländern – Slowakei, Deutschland, Estland, Irland, Slowenien und Luxemburg – beträgt die Zustimmung 80 % und mehr.

Quelle: EU-Kommission. Siehe auch: „Brexit macht EU beliebter – scheinbar“