Ein Funke genügt
Die Eurokrise ist in eine neue, brandgefährliche Phase getreten. Diesmal trifft sie nicht die “Peripherie”, sondern den Kern der Eurozone. Zudem geht der EZB das Pulver aus. Eine andere Feuerwehr steht nicht bereit…
Statt langer Analysen nur ein paar Beobachtungen:
- Die Folgen der Eurokrise treffen nun auch Frankreich, Italien Finnland sowie Benelux. Sogar Deutschland bekommt den Konjunktureinbruch zu spüren – was die Märkte beunruhigt.
- Griechenland steht nicht besser, sondern schlechter als vor einem Jahr da. Der Schuldenberg wächst weiter, ein Sturz der Regierung rückt näher. Auch das sorgt für Unruhe – wie 2012.
- Anders als 2012 kommt diesmal noch eine externe Krise dazu – der unsinnige Handelskrieg mit Russland. Die Kosten sind gerade für Deutschland enorm.
- Anders als 2012 haben die geplanten neuen Stützungsprogramme der EZB diesmal nur geringe Glaubwürdigkeit. Frankfurt hat sein Pulver weitgehend verschossen.
- Die neue EU-Kommission möchte zwar mit einem 300-Mrd.-Euro-Investitionsprogramm gegensteuern. Doch das reicht nicht, zumal die Finanzierung in den Sternen steht.
- Deutschland spielt wieder eine besonders unglückliche Rolle: Berlin leugnet nicht nur die neue Brisanz der Krise, sondern blockiert auch noch Brüssel und Frankfurt.
- Die deutsche Haltung mag taktisch sein – um Frankreich unter Druck zu setzen (Defizit und Reformen). Doch in Paris tickt eine Zeitbombe (Front National) – taktische Spielchen sind gefährlich.
Anders gesagt: Euroland steht praktisch ohne Schutz da. Ein kleiner Funke könnte genügen, um das Haus in Brand zu setzen. Und diesmal steht – anders als bei der Eurokrise 1.0 – keine Feuerwehr mehr bereit…
autarquia
23. Oktober 2014 @ 17:05
nun das das pulver verschossen ist, halte ich für etwas verfrüht zu behaupten, denn laut kollegen boehringer geht die schosse weiter und der erzielte gewinn daraus direkt in private taschen: http://www.goldseitenblog.com/peter_boehringer/index.php/2014/08/31/ezb-kauft-im-paket-nun-jeden-schrott-abe
Nikole
20. Oktober 2014 @ 12:25
nieder mit dem Euro, nieder mit der EU, Auferstehen der Regionen für ein friedliches und individuelles Mitaeinander, Katalan, Bayern, Bretagne u. v. a. m. für ein Europa der Nationen ohne Multikulti-Hokus-Pokus!
feurio
20. Oktober 2014 @ 09:30
das leben führt uns jetzt zur wahrheit-so steht es geschrieben…
Peter Nemschak
20. Oktober 2014 @ 15:17
Welche Wahrheit und wo geschrieben?
Tim
20. Oktober 2014 @ 09:24
Die Eurokrise war und ist ja nun etwas völlig anderes als ein Konjunktureinbruch. Konjunkturwellen kann man nicht verhindern. Das geht vorbei.
Was bleibt, ist das strukturelle Probleme mehrerer Euro-Länder. Um in Deinem Bild zu bleiben: Vielleicht merken jetzt einige endlich, daß eine Feuerwehr nicht mit Flammenwerfern arbeiten sollte.
DerDicke
19. Oktober 2014 @ 20:48
Wo bleibt der Funke? Für mich ist das eher ein Fünkchen Hoffnung dass wir Brüssel endich mal Ad Acta legen können.
Zurück zur Wirtschafts- und Zollunion, offene Genzen so lange es keinen Einfluß auf Grenznahe Kriminalität hat, bei Bedarf dann kontrollieren. Weg mit dem Euro. Für ein friedliches Miteinander der Völker und Länder in einem heterogenen Europa!