Die Flüchtlingskrise geht doch weiter

Offiziell haben sie alles im Griff. Die Migrationspolitik sei unter Kontrolle, die chaotischen Zustände von 2015 würden sich nicht wiederholen, heißt es in Berlin, Brüssel und Paris. Die Realität sieht anders aus.

Aus einem Bericht der „Welt am Sonntag“ über die Lage an den deutschen Grenzen:

Nach den internen Aufstellungen der Bundespolizei, die diese nicht an die Öffentlichkeit geben darf, „greifen wir bei unseren stichprobenartigen Kontrollen maximal 25% der illegalen Zuwanderer ab “ rechnet der Beamte vor. „WIR BEKOMMEN AN EINEM EINZIGEN TAG MEHR NEUE ZUWANDERER NACH DEUTSCHLAND HINEIN, ALS WIR IM GANZEN MONAT AUS DEUTSCHLAND HERAUSBEKOMMEN“, betont der Polizist, der jeden Tag die Lagemeldungen aus allen Bundespolizeidirektionen auf den Schreibtisch bekommt, „und diese Entwicklung wird auch nach jetzigem Stand unverändert so bleiben“….

Aus einem Bericht der „New York Times“ über die Zustände in Paris:

France has built new processing centers and accelerated asylum decisions, but the authorities have not kept pace with the steady stream of new arrivals, and emergency housing for migrants is limited. There are only 400 beds available for single men in Paris, and each man is limited to 10 nights.

Aus einem Bericht des Belgischen Rundfunks:

Zwischen dem Brüsseler Nordbahnhof und dem Maximilianpark haben am Sonntagabend rund 2.000 Menschen gegen die Migrations- und Asylpolitik von Staatssekreträr Theo Francken demonstriert. Aufgerufen zu der Demonstration hatte ein Unterstützerkomitee.

Angeblich hatte die Polizei für Sonntagabend eine Großaktion geplant, um sogenannte Trans-Migranten im Maximilianpark aufzugreifen. Trans-Migranten sind Flüchtlinge, die sich in Belgien nur zur Durchreise aufhalten. Ihr eigentliches Ziel ist meist Großbritannien.

Statt einer Großaktion im Maximilianpark führte die Polizei am Sonntag aber verstärkt Kontrollen in den Zügen und Bahnhöfen in und um Brüssel durch. Dabei wurden 17 Menschen ohne Papiere aufgegriffen.

Im Maximilianpark hielt sich am Sonntagabend kein einziger Flüchtling mehr auf. Das Unterstützungskomitee hatte nach eigenen Angaben bis zu 500 von ihnen gewarnt und anderweitig untergebracht.

Immerhin, in Brüssel gibt es noch Solidarität mit den Flüchtlingen. Jedenfalls für eine Nacht. Das ändert aber nichts an den insgesamt unhaltbaren Zuständen…

Siehe auch „Wie hältst Du’s mit der Integration?“