Balkan: Die Domino-Steine fallen

Auf der Balkanroute ist nun der gefürchtete Domino-Effekt eingetreten. Widersprüchliche Signale aus Brüssel, Berlin und Wien führen zu Chaos in Griechenland – die Leidtragenden sind die Flüchtlinge.

Als fatal erweist sich vor allem die (natürlich wieder unilaterale) Entscheidung Berlins, Afghanen nicht mehr als Asylbewerber anzuerkennen. Sie werden nun schon in Mazedonien abgewiesen – und stranden in Athen.

Für Chaos sorgt auch die Politik in Wien. Österreich akzeptiert täglich nur noch 80 Asylanträge, will aber 3200 Menschen pro Tag nach Deutschland durchschleusen – eine willkürlich gewählte Zahl.

Die Kritik aus Berlin kontern die Österreicher mit der bissigen Bemerkung, Kanzlerin Merkel könne ja eine eigene Obergrenze festlegen. Schließlich entscheidet sie ja auch, wer reindarf und wer nicht (siehe Afghanen).

Wenig hilfreich auch die Position der EU-Kommission in Brüssel. Sie fordert ein Ende des „Durchwinkens“, warnt aber vor einer humanitären Krise in Griechenland – eine Folge des Nicht-mehr-Durchwinkens!

In Wahrheit haben sie es alle genauso gewollt: Schon beim Balkan-Gipfel im November wurde beschlossen, dass die Balkanroute zum Nadelöhr werden soll. Wien setzt das jetzt um, Berlin wäscht die Hände in Unschuld (wie immer).

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