Die 500-Euro-Frage
Der Gouverneursrat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beschlossen, die Produktion des 500-Euroscheins einzustellen. Die große Frage ist nun, ob dies der Anfang vom Ende des Bargelds ist.
Aber nein, keine Sorge, antwortet Y. Mersch vom EZB-Direktorium. Das Gerede vom Ende des Bargelds sei nur Panikmache. Die Zentralbank wolle das Geld nur sicherer machen.
Dagegen hält Ifo-Chef C Fuest: “Es muss der Eindruck entstehen, dass der Hauptgrund der Abschaffung das Ziel ist, die Zinsen weiter in den negativen Bereich zu bringen.”
Für die EZB werde es einfacher, die Negativzinsen weiter zu senken. “Denn Bargeld kennt keine Negativzinsen, wohl aber elektronische Konten.”
Wer hat Recht? Vermutlich beide. Derzeit ist keine weitere Geldschein-Vernichtung geplant. Wenn die neue Eurokrise jedoch weitergehen sollte, lässt sich nichts mehr ausschließen…
S.B.
5. Mai 2016 @ 21:38
@ebo: Da es keine neue Eurokrise geben wird, weil die alte nie beendet war, bleibt nur der Schluss, den Sie am Ende genannt haben.
Pique Dame
5. Mai 2016 @ 19:32
Geben Sie zu, Herr Bonse, Peter Nemschak, das ist eine Erfindung, Ihr alter Ego, oder nicht? So naiv und unbedarft kann kein Mensch sein, der sich mit der Materie beschäftigt. Auf keinen Fall!
Peter Nemschak
6. Mai 2016 @ 13:44
Die von manchen kolportierte Idee, dass die EZB ohne Bargeld ihre Negativzinspolitik leichter durchsetzen kann, halte ich für weit her geholt. Gäbe es keine Euro-Banknoten, werden die Leute auf Dollar- und Schweizer Franken-Noten ausweichen. Auch Verbrecher und Steuerhinterzieher werden andere Wege finden und sich nicht aufhalten lassen.
Peter Nemschak
5. Mai 2016 @ 14:59
Das Ausscheiden der 500-Euro Note erfolgt im übrigen sehr langsam. Man wird sie in den 2020-iger Jahren noch sehen. Das Bargeld wird unabhängig davon immer weniger werden, da eine Zahlungen per Handy und Karte immer komfortabler und die Bargeldmanipulation immer teurer wird.