Deutschland fällt zurück
Die deutsche Wachstums-Lokomotive geht mit Volldampf in den Wahlkampf, heißt es ja immer. Doch die Konjunkturprognose der EU-Kommission zeichnet ein anderes Bild: Deutschland fällt zurück.
Nach den neuen Zahlen aus Brüssel soll die deutsche Wirtschaft 2017 nur um 1,6 Prozent wachsen – und damit um 0,3 Prozent weniger als die gesamte EU (und 0,6 Prozent weniger als die USA).
2018 soll die Konjunktur zwar wieder anziehen, auf 1,9 Prozent Wachstum. Doch damit erreicht Deutschland gerade mal den Durchschnitt aller 28 EU-Staaten. Und das trotz immer neuer Export-Rekorde!
Besonders peinlich ist der Vergleich mit Griechenland. Der “Schuldensünder” soll nämlich 2017 um 2,1 und 2018 sogar um 2,5 Prozent wachsen – und damit deutlich schneller als Schulmeister Deutschland.
Ok, die Griechen haben auch einiges nachzuholen – dank der “erfolgreichen” Spar- und Reformdiktate aus Berlin ist ihre Wirtschaft um mehr als ein Viertel abgestürzt! Und bisher haben sich alle Prognosen als zu optimistisch erwiesen…
DerDicke
12. Mai 2017 @ 20:51
Das BIP und dessen Wachstum hat 0 Aussagekraft für sich alleine genommen.
Wenn ich das Wachstum ankurbeln will kippe ich 50 Liter Altöl in den nächsten Badeweiher. Spezialfirmen werden beauftragt die Verseuchung wieder zu beseitigen, voilà – niemandem geholfen, verseuchte Erde und verseuchtes Wasser auf Kosten der Steuerzahler erzeugt aber das BIP ist um ein paar Hunderttausend Euro gestiegen, olé olé! Mit etwas Glück sind noch ein paar Menschen krank geworden, noch mehr Wachstum, diesmal für die Krankenhäuser und die Pharmaindustrie.
Dinge kaputt zu machen erzeugt allgemein viel Wachstum, muss man sie doch reparieren oder Ersatz beschaffen. Daher kommt auch hin und wieder ein Krieg gelegen, die Wachstumsraten wenn alles in Schutt und Asche liegt sind gigantisch.
Wäre nett wenn man da mal Indikatoren finden würde die Abbilden, wie es den Menschen in den Ländern geht – inklusive täglichem Streßlevel, Anteil von Freizeit / Arbeitszeit, Angst vor Armut / Kriminalität, Lebensumständen, Qualität der Gesundheitsversorgung / Lebensmittel / Bildung, etc
Peter Nemschak
11. Mai 2017 @ 14:12
Von einem niedrigen Level und jahrelanger Konjunkturschwäche ausgehend ist ein Wachstumsschub nicht unüblich, da Nachholbedarf bei Konsum und vor allem Investitionen besteht. Griechenland würde trotzdem nicht mit Deutschland tauschen wollen, oder?
GS
11. Mai 2017 @ 13:49
Haha, naja, Prognosen sind doch Schall und Rauch. Wie oft ist Griechenland nach Prognosen jetzt schon aus der Rezession gekommen?
Das deutsche Wachstum ist doch voll okay. Arbeitskräftepotenzial im Vergleich zum Rest der EU relativ stark ausgeschöpft, ca. 1,5 % dürfte das deutsche Trendwachstum sein.