Deutsche Alternative

Nun hat also auch Deutschland seine Euro-kritische Protestpartei. Die „Alternative für Deutschland“ hat sich auf ihrem Gründungsparteitag in Berlin offen gegen die bisherige Euro-„Rettung“ ausgesprochen.

Allerdings hat sie keine wirklichen Alternativen zu bieten. Mitglieder und Mitbegründer wie Henkel, Adam und Starbatty stehen für eine rückwärtsgewandte Politik, die zur alten DM und den Maastricht-Kriterien zurückkehren will.

Beides ist völlig unrealistisch. Die DM war keineswegs besser als der Euro, sondern weicher. Und die Maastricht-Kriterien haben sich als untauglich erwiesen, um eine Währungsunion zu begründen und zu verwalten.

Dennoch begrüße ich die Gründung der in mancher Hinsicht typisch deutschen, um nicht zu sagen dumpfdeutschen Alternative, die große Mühe haben wird, sich von Nationalisten und Ausländerfeinden zu distanzieren.

Denn zum einen ist es die erste Partei neben den Linken, die die „Alternativlosigkeit“ von Kanzlerin Merkel und ihrem Finanzminister Schäuble angreift. Sie erobert damit ein Stück Demokratie zurück.

Zum anderen hoffe ich, dass die Euro-Gegner der Kanzlerin entscheidende Wählerstimmen streitig machen. Sollte dies gelingen, wäre die Bundestagswahl wieder offen, die Europapolitik würde endlich zu einem zentralen Thema.

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