Schulz, der Überflieger
Nicht nur Kanzlerin Merkel, sondern auch ihr Herausforderer Schulz hat einen ausgeprägten “Hang zur Vielfliegerei”, meldet SPON. Rechtzeitig vor dem TV-Duell soll das wohl die Stimmung anheizen – doch neu ist es nicht.
Zumindest in Brüssel ist längst bekannt, dass der frühere EU-Parlamentspräsident nicht geizte, wenn es darum ging, zu Parteiveranstaltungen zu fliegen oder in Talkshows aufzutreten.
Am Ende seiner Amtszeit gerierte sich der SPD-Politiker als Alleinunterhalter – und als Überflieger. Schulz kümmerte sich um die großen Auftritte, das Klein-Klein der Gesetzgebung überließ er seinen Mitarbeitern.
Für Nachforschungen sorgte am Ende aber nicht seine kostspielige Vielfliegerei, sondern seine Personalpolitik. Seinen engen Vertrauten M. Engels schickte er sogar auf Dauerdienstreise nach Berlin.
Dort stieg Engels später – so ein Zufall – zum Wahlkampfmanager für den SPD-Kandidaten auf. Die Europaabgeordneten der Union versuchten, Schulz daraus noch nachträglich einen Strick zu drehen.
Doch die Ermittlungen führten nicht weit. Zitat aus meinem jüngsten E-Book:
In einem Parlamentsbericht wird Schulz “ein kritikwürdiger Umgang mit Steuergeldern” vorgeworfen. Vor allem die teure Entsendung eines engen Vertrauten nach Berlin stößt den Abgeordneten sauer auf. Rechtliche Konsequenzen wird dies aber nicht haben. Denn gleichzeitig stellte die Antibetrugsbehörde OLAF klar, dass sie keinen Grund für weitere Ermittlungen gegen den SPD-Kanzlerkandidaten sieht. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt trotzdem. Offenbar hat Schulz seine Macht im Europaparlament mißbraucht.
Das E-Book (Titel: “MEGA enttäuschend”) kann man bei Amazon kaufen, einen Blick ins Buch gibt es hier.
Ein Europäer
2. September 2017 @ 17:58
Hallo GS, dafür braucht man allerdings eine Regierung und eine Opposition. Die zwei größten Parteien D bilden aktuell die Regierung.
GS
2. September 2017 @ 16:29
Ich frag mich, ob es in D jemals wieder einen spannenden Wahlkampf geben wird. Aktuell ist es mindestens so bleiern wie 2009 und 2013, wenn nicht noch langweiliger.
Peter Nemschak
3. September 2017 @ 09:37
Vielleicht ein gutes Zeichen. Spannende Wahlkämpfe sind oft ein Indiz für stark gespaltene Gesellschaften.