Der Horror der Anderen
Horror in Paris: Präsident Hollande macht den „Islamischen Staat“ für mehrere Attentate mit Dutzenden Toten verantwortlich. Leider kommt diese schreckliche Nachricht nicht überraschend, wie ein Repost aus diesem Blog zeigt.
Dieser Beitrag wurde zuerst am 20.09.15 veröffentlicht – unter dem Titel „Die Sorgen der Anderen“. Aus aktuellem Anlass bringe ich ihn heute noch einmal – denn für aktuelle Analysen ist es noch zu früh!
Flüchtlinge, Flüchtlinge, Flüchtlinge! In Berlin scheint es kein anderes Thema mehr zu geben. Ganz anders in Paris: Dort diskutiert man über Krieg, Terror und den Verlust der Souveränität im deutschen EUropa.
Wer dieser Tage nach Paris reist, glaubt sich in einer anderen Welt: Schwer bewaffnete Gendarmen bewachen alle öffentlichen Gebäude und jüdischen Einrichtungen – die Folgen des Attentats auf Charlie Hebdo.
Während Polizei und Militär in Deutschland im „humanitären Friedenseinsatz“ für die Flüchtlinge sind, wähnt sich Frankreich weiter im „Krieg gegen den Terror.“ Die Flüchtlinge spielen nur eine Nebenrolle.
Diesen Eindruck bestätigt ein Blick in die Zeitungen: „Libération“ fordert einen „Plan B“ für Syrien, um den Vormarsch des IS zu stoppen und Assad zu stürzen. „Wir müssen schnell handeln“, warnt der Leitartikel.
„Recht auf Selbstverteidigung“
Kurz darauf „Le Monde“, ein großes Interview mit Verteidigungsminister Le Drian: Wieder geht es um Syrien, um Frankreichs „Recht auf Selbstverteidigung“, aber auch um den Ausnahmezustand im eigenen Land.
Neben Terror und Krieg gibt es eigentlich nur noch ein großes Thema: Frankreichs Machtverlust im deutschen EUropa und den scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg des rechtsextremen Front National.
Denn die Frontisten um M. Le Pen beuten jede Niederlage von Präsident Hollande in Brüssel und Berlin gnadenlos aus. Selbst noch sein Einlenken bei der geplanten Flüchtlingsquote wird ihm als Schwäche ausgelegt.
Paris ist nicht allein
Und sogar auf der Linken hat eine Debatte über den Verlust der Souveränität und das ungeliebte Euro-Regime begonnen. Linke Intellektuelle wie M. Onfray scheinen dabei neuerdings sogar Le Pen zu hofieren.
Klingt alles ziemlich abgedreht, wie aus einer anderen Welt? Stimmt. Doch Paris ist nicht allein. Auch Athen, Rom, Warschau oder London haben ganz andere Sorgen als das hochmoralische Berlin.
Deutschland muss aufpassen, sich mit seiner Fixierung auf die Flüchtlinge nicht zu isolieren – und andere Probleme nicht zu vergessen. Krieg und Terror sind nicht weit weg, die Eurokrise auch nicht…
OXIgen
15. November 2015 @ 14:40
Sehr hilfreich wäre, wenn die Fliehkräfte sie als erste über Bord fegen würden, aber leider hat sie eine nicht geringe Masse mit entsprechender Trägheit…. Sie wird ihr politisches Schwergewicht einfach auf den Gaul wuchten, der heutzutage medial die besten Chancen auf Sieg hat, also einen Kaltblüter. Und der trabt dann mit der US-Kavallerie und Francois gen Syrien…
OXIgen
14. November 2015 @ 14:29
Merkels Pathos, ihr unerträglich verlogener Betroffenheits-Sermon von heute, sollten nicht darüber hinweg täuschen, dass sie schon morgen eiskalt von diesem Horror profitieren wird. Hat sie doch jetzt die Gelegenheit, von ihrem Welcome-Wahn abzurücken, die Grenzen dicht zu machen und die Forderungen ihrer politischen Widersacher in den eigenen Reihen zu erfüllen, ohne das Gesicht zu verlieren. Die Solidarität mit unserem Nachbarn Frankreich hat in Zeiten des Terrrors eben Vorrang, das hat dann schweren Herzens so entschieden. Es würde mich kein bisschen wundern, wenn genau das in den nächsten Tagen eintritt.
Um Frankreich kann man wirklich nur noch weinen, nicht nur um die Opfer dieses Horrors.
Johannes
14. November 2015 @ 15:39
Oh, das ist ein guter Hinweis.
Ja, stimmt, Merkel kann jetzt eine 180 Grad Drehung vollziehen ohne schlecht da zu stehen, nur durch die Terroranschläge.
Obwohl, die ist so dumm die Frau und mit ihr die dt. Politikelite, die werden weiter ALLES UND JEDEN nach Deutschland reinlassen.
Frankreich macht dicht, die Deppen in Berlin werden Deutschland noch weiter auf machen.
Wozu noch Kontrollen an Flughäfen, wenn Deutschland keine Grenzen mehr besitzt und wir alle Flüchtlinge der Welt aufnehmen?
PS: Und immer dran denken liebe Grünen, es gibt nur schwarz und weiß, nix in der Mitte, gell, also schön weiter machen mit Eurer Hetze gegen besorgte Bürger.
anvo1059
14. November 2015 @ 22:58
Genau das habe ich in den letzten Tagen oft gepostet ! Merkel wird so eine abrupte Kehrtwende hinlegen, das die halbe KroKo ein Schleudertrauma davon trägt und wohl auch jemand über Bord geht…..
Johannes
14. November 2015 @ 13:46
Da Deutswchland und unsere Multikulti Freunde (CDU, SPD, Grüne) die Kontrolle über die Grenzen verloren haben, kann jeder nach Deutschland einriesen, der will.
Und unsere Außengrenzen der EU will man ja auch nicht schützen, wenn Ungarn das tut, stehen ja sofort die Moralapostel vor der Tür.
Du willst in DE einen Terroranschlag verüben, kommst direkt aus Syrien? Kein Problem.
Le Pen wird sich riesig freuen, vllt schafft die es wirklich an die Macht.
DerDicke
14. November 2015 @ 13:36
Lustig. Rosenheim wurde einmal im SPON-Forum erwähnt („warum hört man nichts in der Presse von Rosenheim?“) und jetzt hier.
Wenn ich 3* hintereinander schnell „Lügenpresse“ rufe, kommt sie mich dann holen?
Mein Beileid an die Angehörigen der Opfer.
Die Wurzel des Übels ist der Islam. Tut mir echt leid, ist aber so. Ich kann nicht tolerieren was mich als Atheist nicht tolerieren wird. Geh ich in die Kirche und rufe vor dem Gottesdienst „ich bin ausgetreten!“ und zerreiße dabei eine Bibel dann interessiert das keinen. Und jetzt das ganze nochmal vor dem Gebet in der Moschee mit einem Koran. Wo ist der Unerschied?
Auf dieser Ideologie kann man die Terroristen züchten – besonders gut nachdem die Amerikaner oder ihre Verbündeten mal wieder eine Hochzeitsgesellschaft „gesprengt“ haben.
Irgendwie bin ich skeptisch, ob sich zu meinen Lebzeiten noch etwas zum Guten wendet. Totalüberwachung durch den eigenen Staat auf der einen, Terror (der sich auch durch Überwachung nicht verhindern lies, nein sowas!) auf der anderen Seite. Und die normalen Menschen mittendrin.
Peter Nemschak
14. November 2015 @ 12:54
Ich erinnere daran, der Terror bei Charlie Hebdo war hausgemacht, wenn auch von außen inspiriert oder gesteuert. Daher wird eine erfolgreiche Integration der Flüchtlinge entscheidend sein, ebenso wie die Bekämpfung des islamistischen Terrors und seiner Hintermänner. Bei allem Verständnis für die Angst der Bevölkerung darf nicht übersehen werden, dass die Wahrscheinlichkeit bei einem Verkehrsunfall zu sterben ungleich höher ist als durch einen Terrorangriff umzukommen. Allheilmittel für komplexe, multikausale Probleme gibt es nicht, auch wenn es die Rechtspopulisten den Leuten einreden und mit generellen Schuldzuweisungen schnell zur Hand sind.
ebo
14. November 2015 @ 13:26
So einfach ist es nicht. Charlie Hebdo hat die Karikaturen als Reaktion auf den Vorfall in Dänemark gebracht. Der Islamische Staat ist eine direkte Folge des Versagen der Bush-Krieger und ihrer Anhänger (Blair, Merkel…), in Irak und Syrien. Der IS wiederum wurde jahrelang von der Türkei geduldet, wenn nicht gefördert. Zumindest ein Attentäter bei Charlie ist über die Türkei nach Syrien gereist, um sich dort zum Terroristen ausbilden zu lassen. – Sie können das nicht zu einer rein Pariser Geschichte machen, schon morgen könnte es Wien oder Berlin treffen. Leider sind die Verantwortlichen in diesen Städten nur mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, Terrorismus steht dort nicht auf der Agenda…
Peter Nemschak
14. November 2015 @ 14:53
Dass der Terrorismus international vernetzt ist, habe ich nie bestritten und das nicht erst seit dem 2.Irakkrieg. 9/11 war schon davor, ebenso die Al-Quaida in Afghanistan. Dass der 2.Irakkrieg eine sinnlose Aktion war, soll ebenso wenig bestritten werden. Allerdings muss man auf die Komplexität des Problems hinweisen wie der Arabische Frühling gezeigt hat. Dazu gehören auch die Hegemonialbestrebungen zwischen Iran und Saudiarabien in der Region, aus der sich die USA zunehmend zurückzieht. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass in Wien derzeit eine Vielzahl von Teilnehmern über die Zukunft Syriens verhandelt. Terrorismus steht sehr wohl auf der Agenda bei den Wiener Verhandlungen. Allerdings haben die Parteien unterschiedliche Positionen dazu – so wie die Journalisten.
GS
14. November 2015 @ 12:17
In einer anderen Welt wird tatsächlich in Berlin und vielen deutschen Provinzstädten gelebt. Es fehlt nur noch, dass herauskommt, dass einer der Attentäter über unser Scheunentor (vormals Grenze) nach Deutschland und dann Frankreich gekommen ist.
Armes Paris. 🙁
ebo
14. November 2015 @ 12:45
Es gibt ja erste Indizien: Der Waffenfund bei Rosenheim, belgische Autokennzeichen bei zumindest einem Attentäter… Offenbar haben wir es mit einem internationalen Netzwerk zu tun, das auch in Deutschland und Belgien agiert