Der große Bluff

Nach dem „Ende der Rezession“ soll nun das „Ende der Krise“ kommen. Doch von welcher Krise reden wir eigentlich? Von der Schulden-, Banken-, Wirtschafts- oder Sozialkrise? Und was hat sich überhaupt verändert? Viele der Erfolge des letzten Jahres sind bei näherer Betrachtung ein großer Bluff.

Hier die zehn größten (Selbst-)Täuschungen des vergangenen Jahres. Möge 2014 weniger ambivalent (um nicht zu sagen: verlogen) ausfallen…

  1. Die Reformen wirken – Draghis OMT (das umstrittene Anleihekaufprogramm) wirkt.
  2. Die Defizite sinken – die Schuldenberge in der Eurozone waren noch nie so hoch.
  3. Die Leistungsbilanzen gleichen sich aus – nie war der deutsche Überschuss größer.
  4. Das Vertrauen an den Märkten kehrt zurück – das Vertrauen der Bürger schwindet.
  5. Die Ersparnisse sind sicher – ab 100.000 Euro wird künftig bei Bankpleiten abkassiert.
  6. Zypern ist kein Modell – Zypern ist DAS Modell, sogar für die so genannte Bankenunion.
  7. Statt Bailout kommt der Bail-in – aber erst 2016 und nur, wenn Bankster nicht rechtzeitig um Hilfe rufen.
  8. Deutschland zieht alle mit  – doch das Wachstum lag zuletzt gerade ‚mal bei 0,4 Prozent.
  9. Dem Süden geht es besser – nun kriegt der Kern die Krise (Niederlande, Finnland, Frankreich…).
  10. Die Rezession ist vorbei – jetzt droht die Deflation. Oder die Stagnation. Oder wird doch noch alles gut?

Siehe zu diesem Thema auch: „Kein Aufschwung, nirgends“ und „Countdown zur Bankenkrise 2.0“