Der Brexodus beginnt – really?
Die Nachrichtenagenturen sprechen schon vom “Brexodus”: Die Netto-Einwanderung nach Großbritannien ist deutlich zurückgegangen. Vor allem immer mehr EU-Ausländer verlassen das Land.
Tatsächlich belegen neue Schätzungen der britischen Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) einen Rückgang der Zuwanderung.
Die Netto-Einwanderung – die Differenz zwischen Einwanderung und Auswanderung – sank demnach binnen eines Jahres bei allen Ausländern um 81 000 auf 246 000. Dies ist der niedrigste Wert seit drei Jahren.
Insbesondere EU-Ausländer kehrten Großbritannien den Rücken. Bei ihnen fiel die Netto-Einwanderung um 51 000 auf 127 000 und damit so stark wie seit etwa zehn Jahren nicht mehr.
Aber kann man deshalb schon von einem “Exodus” sprechen? Immerhin überwiegt unter dem Strich immer noch die Zahl die Einwanderer – und nicht die der Auswanderer.
Großbritannien bleibt offenbar weiter attraktiv – wenn auch nicht so sehr wie noch vor dem Brexit-Votum. Aber genau das haben die Nein-Sager ja bezweckt. Man hüte sich also vor voreiligen Schlüssen…
GS
24. August 2017 @ 17:00
Stimme Dir zu. Ne Viertelmillion Nettozuwanderung soll ein Zeichen von Unattraktivität sein? Da lach mich kaputt.
Aber wir sind ja auch das Land, das ne Million Analphabeten mit Kusshand nimmt.
Peter Nemschak
24. August 2017 @ 16:03
Die Osteuropäer dürften die größte Zahl an Rückwanderern stellen. Ohne genau zu wissen woher die Ein-und Auswanderer kommen und aus welchen Berufsgruppen, kann man keine Schlussfolgerungen aus den Globalzahlen ziehen, für wen Großbritannien nach wie vor attraktiv ist.