Wie Altmaier den neuen Schäuble spielt
WATCHLIST EUROPA 07.11.2017 – Sie haben es vielleicht noch nicht gemerkt, aber wir haben einen neuen Bundesfinanzminister. Er ist zwar nur interimsmäßig aktiv, doch nun hat er seinen ersten Auftritt in Brüssel.
Und der hat es in sich: Der Merkel-Spezi, Jamaika-Obmann und Noch-Kanzleramtschef Altmaier will nämlich für den Bankplatz Deutschland werben. Natürlich in der Landesvertretung Hessen.
“Die Finanzwelt in Europa post-Brexit” heißt die Veranstaltung, bei der Altmaier sich für Frankfurt ins Zeug legen will. Dorthin soll nämlich die EU-Bankenaufsicht kommen, und nicht nach Luxemburg oder Paris.
Es wäre ein weiterer Machtgewinn für das “deutsche Europa”. Als Nächstes soll auch noch BuBa-Chef Weidmann die Führung der EZB übernehmen. Nur in der Eurogruppe sieht es nicht so doll aus.
Dort haben die Deutschen (noch?) keine Kandidaten für die Nachfolge von J. Dijsselbloem. Als Favoriten gelten andere, der Franzose Le Maire zum Beispiel.
Ob der sich gut mit dem nächsten deutschen Finanzminister versteht, wenn der nicht mehr Altmaier, sondern z.B. Lindner heißt? Niemand weiß es, auch hier gilt: Warten auf Jamaika (oder Godot)…
WAS FEHLT: Die Nato. Nach den größten Manövern an der Ostfront seit dem Kalten Krieg will sie nun auch wieder ihre Präsenz in Afghanistan ausbauen. Bin ich im falschen Film, oder läuft die Geschichte rückwärts?
Reinard Schmitz
7. November 2017 @ 09:44
Diese Feststellung ist eine absolute Dauerwurst: Die Menschheit begreift “es” nicht. Versprochen.
Baer
7. November 2017 @ 08:25
Die Geschichte läuft bekanntlich so,wie es strategisch von Vorteil für die Elite ist.Wer immer noch glaubt,das irgendwer sich für die Menschen interessiert träumt,denn nichts in der Politik geschieht zufällig,alles ist geplant.
Wenn die Menschheit das erst mal begriffen hat kann es besser werden.
Peter Nemschak
7. November 2017 @ 10:54
Wenn sie etwas gegen die Elite haben, können Sie Parteien wählen, von denen Sie glauben dass Sie Ihre Interessen vertreten, wobei Ihre Interessen keineswegs notwendigerweise die der Mehrheit der Wähler sein müssen. Realistischerweise wird bei einer Elitenabwahl eine andere Elite das Ruder übernehmen. Ob diese sich dann mehr für die Menschen interessiert, müssen Sie bei Ihrer Wahlentscheidung beurteilen. Vielleicht wäre die Mitgliedschaft in einer karitativen NGO die richtige Heimat für Sie.