„Datenkrake schlägt Verbraucherschutz“

Eigentlich soll die neue Finanzmarkt-Regulierung MIFID II, die am 3.1.18 in Kraft tritt, Anleger und Verbraucher schützen. Doch daraus sei eine „Datenkrake“ geworden, kritisiert die FAZ.

Alle Gesetzestexte sowie Vorgaben der jeweiligen nationalen Aufsichtsbehörden umfassen inzwischen 20.000 Seiten. Das sei alles andere als transparent und diene auch nicht einem höheren Schutz der Kunden.

Denn je größer und komplexer ein Regelwerk wird, desto größer sei die Versuchung, nach Schlupflöchern zu suchen. Tatsächlich haben deutsche und britische Clearing-Häuser schon eine Lücke entdeckt.

Die Regulierer in Deutschland und Großbritannien haben drei großen Clearing-Häusern in letzter Minute mehr Zeit für die Umsetzung von MIFID II gegeben. Wieso ausgerechnet die Briten profitieren, bleibt unklar.

Dabei hatte die EU doch eigentlich gelobt, die Lehren aus der Finanzkrise zu ziehen – und den Briten beim Brexit keine Extrawurst zu gewähren. Das ist offenbar schon wieder vergessen.

Der CSU-Europaabgeordnete M Ferber bezeichnet den Start der Richtlinie trotzdem unverdrossen als neue „neue Ära im Anlegerschutz“.

„Wir stellen sicher, dass den Kunden ausschließlich solche Anlageprodukte empfohlen werden, die zu ihnen passen. Die Lehman-Oma darf es nicht mehr geben.“ Na dann…