„Datenkrake schlägt Verbraucherschutz“
Eigentlich soll die neue Finanzmarkt-Regulierung MIFID II, die am 3.1.18 in Kraft tritt, Anleger und Verbraucher schützen. Doch daraus sei eine „Datenkrake“ geworden, kritisiert die FAZ.
Alle Gesetzestexte sowie Vorgaben der jeweiligen nationalen Aufsichtsbehörden umfassen inzwischen 20.000 Seiten. Das sei alles andere als transparent und diene auch nicht einem höheren Schutz der Kunden.
Denn je größer und komplexer ein Regelwerk wird, desto größer sei die Versuchung, nach Schlupflöchern zu suchen. Tatsächlich haben deutsche und britische Clearing-Häuser schon eine Lücke entdeckt.
Die Regulierer in Deutschland und Großbritannien haben drei großen Clearing-Häusern in letzter Minute mehr Zeit für die Umsetzung von MIFID II gegeben. Wieso ausgerechnet die Briten profitieren, bleibt unklar.
Dabei hatte die EU doch eigentlich gelobt, die Lehren aus der Finanzkrise zu ziehen – und den Briten beim Brexit keine Extrawurst zu gewähren. Das ist offenbar schon wieder vergessen.
Der CSU-Europaabgeordnete M Ferber bezeichnet den Start der Richtlinie trotzdem unverdrossen als neue „neue Ära im Anlegerschutz“.
„Wir stellen sicher, dass den Kunden ausschließlich solche Anlageprodukte empfohlen werden, die zu ihnen passen. Die Lehman-Oma darf es nicht mehr geben.“ Na dann…
Baer
4. Januar 2018 @ 08:25
Wer handelt den Bitcoin? Überwiegend doch wohl große institutionelle Hedgefonds und chinesische Grossspekulanten.Da der Bitcoin keinen inneren Wert hat,kann es auch keine Mehrwertsteuer darauf geben.
Außer dem werden die meisten Spekulanten sowieso alles verlieren,das ist ja wohl Strafe genug.
Ob sie daraus lernen sei dahingestellt.
Peter Nemschak
4. Januar 2018 @ 10:03
In der Endphase der Spekulation, wenn die Naiven glauben, jetzt sei es sicher, weil über längere Zeit bewährt, steigt dann das Massenpublikum ein und verliert die Hose. Die Menschen sind gierig und unbelehrbar. Das war bei der Tulpenzwiebelspekulation vor 300 Jahren nicht anders. Warum spielen so viele Leute mit geringen Einkommen in der Lotterie, wo die Gewinnchancen auf einen Millionen-Jackpot gleich Null sind? Die Regel zum Erfolg lautet: unter den Ersten, nicht den Letzten sein.
Peter Nemschak
4. Januar 2018 @ 10:08
Das Problem bei Bitcoin, wenn es als kreditfinanziertes Anlagemedium genutzt wird und die Leute ihre Häuser dafür verpfänden, besteht darin, dass ein Systemrisiko für die Gesellschaft entsteht, dass uns alle trifft. Daher gehören Transaktionen, wie bereits vorgeschlagen, mit Mehrwertsteuer belegt. Bitcoin ist keine Währung und der Mensch kein homo oeconomicus.
Reinard Schmitz
3. Januar 2018 @ 11:42
Die Landsknechte der Hochfinanz haben wieder gute Arbeit geleistet.
Peter Nemschak
3. Januar 2018 @ 11:35
Manchen Kunden ist nicht zu raten. Da helfen 20000 Seiten nicht. Die gier ist einfach zu groß mühelos und schnell reich zu werden. Die Bitcoinblase ist das letzte Beispiel dafür. Klug der Vorschlag des österreichischen EZB Mitglieds Nowotny, auf Bitcoin-käufe Mehrwertsteuer einzuheben, weil Bitcoin keine Währung ist.