Streit ums Sperrkonto

Das umstrittene Sperrkonto für Griechenland wird konkret. Wie die griechischen Medien berichten, sollen auch künftige Budgetüberschüsse auf das Konto fließen, das für den Schuldendienst gegenüber Deutschland und anderen Gläubigern bestimmt ist. So solle sichergestellt werden, dass auch Griechenland zum Schuldendienst beiträgt, und nicht nur die internationalen Kreditgeber.

Klingt logisch, ist aber eine Falle: In Wahrheit geht es darum, dass sich die Griechen nicht aus dem Euro verabschieden, sobald sie einen ausgeglichenen Haushalt erreicht haben. Sie könnten dann nämlich die innergriechischen Staatsgeschäfte weiterführen, die Schulden gegenüber dem Ausland aber kurzerhand “vergessen”. So wäre das Problem des immer noch wachsenden Schuldenbergs, der nach neuen Berechnungen erst 2022 auf das “tragfähige” Niveau von 120 Prozent des BIP sinken soll, gelöst. Und die Gläubiger wären die Dummen.

Das ist wohl auch der Grund, warum Schäuble das Sperrkonto unbedingt haben will – und warum der längst beschlossene Aufschub für das griechische Spardiktat um zwei Jahre noch nicht offiziell verkündet wird. Schließlich handelt es sich um eine massive “Erniedrigung”, wie der Fachdienst “Eurointelligence” meint. Mehr zu diesem Thema hier.