Schweigen zu Odessa

Einen Tag nach der schrecklichen Feuernacht in Odessa gibt es immer noch keine offizielle Reaktion aus Brüssel. Die EU-Außenbeauftragte Ashton schweigt.

Nur die litauische Präsidentin Grybauskaite hat sich per Twitter entsetzt geäußert. Gut so! Allerdings: Ihr werden Ambitionen für einen Chefposten in Brüssel nachgesagt.

Das Schweigen steht in auffälligem Kontrast zum hektischen Aktionismus während der Maidan-Massaker am 20.2. Damals berief die EU eine Krisensitzung ein, Außenminister Steinmeier intervenierte in Kiew.

Damals galt es, eine „Anti-Terror“-Aktion von Ex-Präsident Janukowitsch gegen die prowestlichen Demonstranten zu verhindern. Da war jedes Mittel recht, es musste ganz schnell gehen.

Diesmal hingegen geht es ja“nur“ um prorussische Demonstranten (und Todesopfer). Da schaut man betreten weg – oder schiebt sie (wie der schwedische Außenminister C. Bildt) gleich Russlands Putin in die Schuhe…

So, und nun warte ich auf die Kommentare, die wieder mal klar machen, dass es „gute“ und „schlechte“ Hausbesetzungen, „gute“ und „schlechte“ Anti-Terror-Einsätze und „gute“ und schlechte“ Tote gibt…

Mehr hier und hier sowie „Silence, on tue“ hier

P.S. Nachtrag 4.5. Nun hat sich Ashton doch noch geäußert – und sogar eine unabhängige Untersuchung gefordert. Aber Kritik an Kiew enthält ihr Statement nicht. Konsequenzen? Keine…