Sie können nicht ‘mal Word-Dateien sichern…

Eine massive Cyberattacke hält die Welt in Atem. Neben Russland ist Westeuropa am stärksten von dem Virus betroffen, der offenbar vom US-Geheimdienst NSA kommt. Wer schützt uns vor der neuen Gefahr?

Das ist keine rhetorische Frage. Schließlich hat EU-Kommissionschef Juncker gerade erst behauptet, er wolle ein “Europa, das seine Bürger verteidigt und schützt”. Es war eine Antwort auf den Wahlsieg von Macron.

Denn auch der neue französische Staatschef fordert, dass sich die EU endlich um den Schutz ihrer Bürger und Unternehmen kümmern soll, statt nur um Freihandel und Liberalisierung (das deutsche Modell).

In der Praxis ist davon aber wenig zu sehen. Die EU macht zwar ständig gegen angebliche russische Cyberangriffe mobil, sogar eine eigene Taskforce hat sie aufgestellt. Gegen Viren made in USA tut sie nichts.

Umso intensiver kümmert sie sich um die Liberalisierung. So hat die Kommission gerade eine Halbzeitbilanz für den “digitalen Binnenmarkt” vorgelegt. Von Verbraucher-Schutz ist darin kaum die Rede.

Wie wenig die Kommission davon versteht, zeigt ein peinlicher Lapsus: Ihre Analyse hatte die Behörde zunächst versehentlich als Word-Dokument mit nachverfolgbaren Änderungen online gestellt.

Die Europaabgeordnete und Piratin J. Reda hat die Ursprungsdatei aber online gestellt und beklagt, dass im letzten Schritt vor allem Industrielobbyisten obsiegt hätten…