The Brits are not convinced
Für die deutsche Presse ist es ein “fairer Deal”, den die EU dem britischen Premier Cameron angeboten hat. Die Medien auf der Insel sehen das etwas anders. Sie sprechen von einem “Witz” und sagen neuen Ärger voraus.
Denn Cameron ist es offenbar nicht einmal gelungen, seine eigene Regierung von “Notbremse” und “roter Karte” zu überzeugen. “Cabinet members prepare to defy Cameron”, schreibt der “Telegraph”.
Das war zu befürchten – nachdem Cameron den Fehler gemacht hat, das Votum seiner Kabinettsmitglieder freizugeben. Nun droht ihm eine “No-Kampagne” in der eigenen Regierung.
Die Gegner haben durchaus gute Argumente. Denn zwischen dem, was Cameron ursprünglich gefordert hatte, und dem EU-Angebot liegen Welten, wie konservative Kritiker konstatieren.
Dies wiederum dürfte die Begeisterung der Briten für EUropa noch mehr dämpfen. “I am not convinced”, sagte J. Fischer zum Irakkrieg. Die Briten haben damals mitgemacht – nun sind sie “not convinced”.
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Claus
3. Februar 2016 @ 19:54
Ja, da haben die britischen dem Großteil der deutschen Medien etwas voraus. Beispielhaft hierfür die erfrischende Einordnung der Daily Mail in dem Artikel unter dem Link:
“Would we really want to join a sclerotic, corrupt bureaucracy whose leaders have no comprehension of the historic scale of the crises facing them? Wouldn’t this be like buying a ticket for the Titanic after it struck the iceberg?”
Nein, wer kauft denn schon ein Ticket für die Titanic, nachdem Sie mit dem Eisberg kollidierte und sank. Unter dem Kommando von Kapitän Edward John Smith und der Einflüsterung des Reeders J. Bruce Ismay, dem die Fahrt nicht schnell genug ging. Eisfelder voraus? Dann aber “Full Speed Ahead!”, damit wir hier schneller wegkommen! Irgendwie erinnert mich das alles an den ins pathologische gehende Größenwahn des Führungspersonals der EU.
Und Premier Cameron muss da wohl noch etwas nachbessern lassen, wenn er sich bei seinen Landsleuten nicht weiter lächerlich machen will. So sind sie nun mal, die Briten.