Berlin streut Gerüchte – wie 2012
Vorsicht, Falle! Je heißer die Griechenland-Krise wird, desto vorsichtiger sollte man mit Medienberichten umgehen. Viele News werden gezielt gestreut, um den Gang der Dinge zu beeinflussen – vor allem in Berlin.
Ein schönes aktuelles Beispiel ist die Geschichte der “Süddeutschen” mit dem dramatischen Titel “Euro-Länder beschließen Griechen-Notfallplan”. Sie kommt aus Berlin und angeblich aus Brüssel.
Doch in Brüssel kennt niemand diesen Notfallplan, einen Beschluss hat es schon gar nicht gegeben. Da liegt der Verdacht nahe, dass dieser Luftballon im Kanzleramt oder im BMF losgelassen wurde.
Genauso lief es schon 2012, kurz vor der “Rettung” Spaniens durch die Eurogruppe. Madrid weigerte sich, unter den Retungsschirm zu flüchten – doch dann kam eine Meldung aus Berlin.
Wie die Geschichte weiterging, kann man in meinem Original-Post von 2012 nachlesen, er steht hier. Wie Kanzlerin Merkel damals Spanien kaufen wollte, steht hier
Mehr zur neuen Eurokrise um Griechenland hier
Holger
2. Juli 2015 @ 12:07
Welche Gerüchte überhaupt ? Und auf was ist Verlass ? Es gibt nichts anderes als Gerüchte , von allen Seiten . Wenn sich eines bewahrheitet ist das Zufall .
ebo
2. Juli 2015 @ 12:26
Richtig. Zum Beispiel löuft gerade diese Agenturmeldung ein:
“Die Euro-Finanzminister hatten am Mittwochabend in einer Telefonkonferenz ein Aussetzen der Verhandlungen mit Athen bis nach der Volksbefragung verabredet. Bei dem Referendum sollen die griechischen Bürger entscheiden, ob sie dem Reformkonzept der Euro-Partnern zustimmen oder nicht. Das Konzept soll den Weg freimachen für neue Finanzhilfen an das Land.”
Davon stimmt nichts. Die Eurominister haben gar nichts verabredet, denn FR und IT wollten weitere Gespräche, D nicht. Dijsselbloem ist einfach D gefolgt, wie immer. Bei dem Referendum geht es auch nicht um ein “Reformkonzept”, sondern um detaillierte Vorgaben bis ins kleinste Detail sowie einen neuen Austeritätsplan. Zudem ist “das Konzept” längst von der Eurogruppe zurückgezogen worden; es war mit dem 2. Hilfsprogramm verbunden, das mittlerweile ebenso obsolet ist. Damit wird also auch kein Weg mehr frei gemacht. “Neue Finanzhilfen” ist auch hübsch – die letzten wurden 2014 gezahlt!
Andres Müller
16. Juni 2015 @ 13:48
Gemäss des einflussreichen Multimilliardärs Georg Soros (der einige der wichtigsten Denkfabriken finanziert) müssen die Griechen wegen Syriza hart bestraft werden. Es geht um nichts Geringeres als um den westlichen Bürgern exemplarisch zu zeigen dass man auch unter Demokratie nicht ungestraft eine dem Neoliberalismus feindliche Regierung installieren sollte. Es geht darum die transnationale Postdemokratie durchzusetzen, die von einer Art Internationaler Konzern-Plutokratie geführt wird.
Entweder wird sich Tsipras devot den Forderungen der Gläubiger unterwerfen, oder dann dürfte an den Griechen ein Exempel statuiert werden.Wenn dann nach dem Zusammenbruch Griechenlands eine Partei gewählt würde deren Chef von Bilderberg unterstützt wird, würde man das Land auf Erholungskurs bringen. Eine Einigung in letzter Sekunde dürfte wohl nur mit dem totalen Gesichtsverlust von Tsipras und Varoufakis (und dem griechischen Volk) enden oder so an die Presse verkauft werden, oder dann gibt es keine Einigung.