S&P sollte Berlin downgraden

Von stabil auf negativ hat die US-Ratingagentur S&P den Ausblick für die EU korrigiert. Klingt logisch, ist aber falsch. Wenn überhaupt, dann verdient Berlin ein Downgrade!

Den Juncker-Plan für Investitionen, das neue Griechenland-Programm und das EU-Referendum in UK nennen die S&P Experten als potentielle Risiken für das EU-Budget.

Doch der Griechenland-Bailout wird gar nicht, der Junckerplan nur zu einem geringen Teil aus dem Gemeinschaftsbudget finanziert. Neue Risiken für die EU gibt es keine.

Und der Brexit wäre bestenfalls mittelbar eine Belastung für den EU-Haushalt. Denn sofort kämen die Briten nicht raus aus der Beitragspflicht.

Wahrscheinlicher ist ohnehin, dass sie sich einen neuen Rabatt ertrotzen und in der EU bleiben. Das dürfte S&P erfreuen, würde allerdings das EU-Budget belasten.

Kurz: Die US-Wächter liegen auf ganzer Linie falsch. Sie ordnen die Risiken falsch ein. Wenn sie unbedingt den Daumen senken wollen, müssen sie die Bonität Deutschlands senken.

Denn das deutsche Finanzrisiko ist durch den aufs Scheitern angelegten Griechenland-Deal gestiegen … und Berlin trägt auch noch die größte Verantwortung! Mehr zu Deutschland hier