Bayer gegen Europa

Nun ist sie perfekt, die größte Übernahme der deutschen Unternehmensgeschichte. Bayer übernimmt Monsanto – also den US-Konzern, der sich mit Gentechnik und Glyphosat unbeliebt gemacht hat.

Prompt laufen Umweltschützer Sturm gegen den Mega-Deal. Sie fürchten um die Landwirtschaft in Europa, aber auch um die vergleichsweise strikten EU-Regeln für den Arten- und Umweltschutz.

„Die Übernahme von Monsanto durch Bayer wird die weltweite Abhängigkeit der Landwirte von multinationalen Konzernen verstärken, den Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut und gefährlichen Chemikalien befördern und der Ausbreitung umweltschädlicher Monokulturen Vorschub leisten“, warnt der WWF.

Wenn Deutschland und die EU wirklich eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft wollen, müssten sie diesen Deal stoppen, fordert der Umweltverband. Doch wollen sie wirklich?

Zweifel sind angebracht. Bisher konnte Bayer auf Schützenhilfe der Kanzlerin rechnen, wie schon der Streit ums Glyphosat gezeigt hat. Merkel war für eine weitere Zulassung des Pflanzengifts – und setzte sich durch.

Bleibt noch die EU-Kommission. Die Wettbewerbshüter in Brüssel könnten den Zusammenschluss verbieten – wegen der offensichtlich marktbeherrschenden Stellung des neuen Konzerns.

Doch dazu müssten sie sich nicht nur mit Bayer, sondern auch mit Berlin anlegen. Viel lieber dürften sie die Fusion schönreden – als Beweis, dass europäische Konzerne im globalen Wettbewerb mithalten…