Automatische Austerität – bis 2060?

Nein, die Eurogruppe hat keine neuen Hilfskredite an Griechenland freigegeben – trotz der neuen Rentenkürzung und Steuererhöhung. Stattdessen will sie die Austerität bis 2060 verlängern.

Das sagte Eurogruppen-Chef Dijsselbloem, der sich bei der Krisensitzung wieder einmal als Sprachrohr des (kommentarlos abgereisten) deutschen Finanzministers Schäuble erwies.

Weil der IWF Zweifel an der Tragfähigkeit der griechischen Schulden geäußert hatte, soll das Parlament in Athen nun einen neuen „Notfallplan“ verabschieden – mit weiteren, automatischen Kürzungen.

Die von Athen (und dem IWF) geforderten Erleichterungen hingegen wurden auf die lange Bank geschoben: mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen, die jedoch einen Schuldenschnitt ausschließen.

Worauf das Ganze hinausläuft, geht aus einem Bericht des „Wall Street Journal“ hervor: Bis 2060 soll Griechenland eine willenlose europäische Schuldenkolonie bleiben.

Wenn es gut läuft, sinkt die Schuldenquote bis dahin auf 62 Prozent (von derzeit 176). Wenn nicht, könnte sie aber auch auf 258 Prozent steigen – was permanente Austerität bedeutet.

Bleibt nur die Frage, ob bis dahin nicht alle Griechen ausgewandert sind…

 

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