Athen verweigert DAS PROGRAMM
Das Programm, nichts als das Programm, das ganze Programm: So lautete die angebliche Zauberformel der Eurogruppe in Streit mit den Griechen. Doch Athen sagt Nein.
Finanzminister Varoufakis war zwar gut gelaunt zur Eurogruppe nach Brüssel gereist. Er war sogar bereit, die finanziellen Verpflichtungen Griechenlands anzuerkennen.
Doch Schäuble & Co. wollte ihm eine Formulierung unterjubeln, die eine Verlängerung des laufenden Hilfs-Programms bedeutet hätte – mit allen Auflagen. Das ging Athen zu weit.
Unklar ist, wer zuerst zuckte: Finanzminister Schäuble oder Varoufakis. Schäuble ist offenbar frühzeitig abgereist, als Varoufakis noch verhandelte. Dann platzte der Deal… – Mehr hier
Arete
12. Februar 2015 @ 18:02
Jemand, der sich mit internationalen Bankstern anlegt und gleichzeitig mit nem Motorrad und ohne Personenschutz durch Athen düst, blufft nicht.
Tim
12. Februar 2015 @ 11:52
Ich frage mich wirklich, ob Tsipras nur blufft. Schließt er den Euro-Ausstieg nur deshalb aus, weil er ihn in Wirklichkeit anstrebt und weiß, daß er ihn nur so durchsetzen kann?
Natürlich wäre ein Grexit 1-2 Jahre lang für die Griechen viel härter als alles bisherige, aber langfristig wäre es für das Land natürlich besser.
ebo
12. Februar 2015 @ 12:11
…dieselbe Frage stelle ich mir auch…
Tim
12. Februar 2015 @ 12:52
@ ebo
Wie denken denn die Leute in Brüssel über diese spannende Frage?
ebo
12. Februar 2015 @ 12:59
@Tim
Die sagen nix. Heute kommt Tsipras zu seinem ersten EU-Gipfel, sie wollen ihn erst einmal kennenlernen.
Peter Nemschak
12. Februar 2015 @ 11:09
Es hätte mich gewundert, wenn so lange vor der Deadline eine Einigung zustande gekommen wäre. Das wäre ein echtes Novum in der EU gewesen.
ebo
12. Februar 2015 @ 11:14
Die Deadline wurde auf Montag, 16.2., gesetzt, es bleiben also noch vier (!) Tage. Das PROGRAMM läuft am 28.2. aus. Beide Daten sind politisch gewollt und willkürlich. Athen braucht mehr Zeit, die Eurogruppe sollte bis Sommer warten und eine Brückenfinanzierung sichern!
DerDicke
12. Februar 2015 @ 11:26
Nein, die sollen ehrlich sein und den Bankrott erklären, Pleite sind sie ohnehin. Als der Spiegel vor ein paar Tagen etwas von einem Schuldenproblem schrieb hat er die andere Seite vergessen – das Guthabenproblem. Wir haben den Billionenschulden die entsprechenden Guthaben gegenüberstehen, daher darf es natürlich keinen Schnitt geben – die Eliten müssten bluten (da es die Steuerzahler vielfach nicht mehr können!). Wenn ein Dominostein fällt könnte es das ganz Kartenhaus zum Einsturz bringen, und da wird es höchste Zeit, je höher man vorher steigt desto härter wird der folgende Aufschlag.
Peter Nemschak
12. Februar 2015 @ 15:15
Am Montag wird weiterverhandelt – also Zeit genug. “Ein ganz schön frecher Einstand” titelte Die Zeit über den Besuch des griechischen Finanzministers bei der Eurogruppe.